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Infos zu Solaranlagen
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 23. April 2015 20:22
Solaranlagen - Unter dem Oberbegriff Solaranlagen fallen die Anlagentypen, Solarthermie- Anlagen (ST- Anlagen) und Photovoltaik- Anlagen (PV- Anlagen).
Auf immer mehr Hausdächern installieren Hausbesitzer Solaranlagen. Mit wachsender Zahl dieser Anlagen steigt auch die Möglichkeit, dass bei einem Gebäudebrand eine Solaranlage betroffen ist. In der Vergangenheit gab es Feuerwehreinsätze unter Beteiligung von Solaranlagen über die, aufgrund ihres Schadensbildes, in der Öffentlichkeit und in den Medien heftig diskutiert wurde. Hauseigentümer fürchten, dass die Feuerwehr im Falle eines Brandes solche Gebäude mit Solaranlagen aus Gründen des Selbstschutzes nicht löscht und sie dann "kontrolliert abbrennen" lässt. Das ist natürlich nicht der Fall. Die Feuerwehren müssen immer die Gefahren an der Einsatzstelle berücksichtigen und dann angemessen handeln. Mit welchen Besonderheiten und Gefahren die Feuerwehr konfrontiert wird, ist nachfolgend dargestellt.
Solarthermie- Anlagen
Solarthermie- Anlagen wandeln in den Kollektoren Sonnenlicht in Wärme um. Diese wird mit Hilfe eines Wasser- Glycol- Gemischs in einen Speichertank geleitet. Die gespeicherte Wärme kann für die Warmwasserbereitung und zum Heizen verwendet werden.
Photovoltaik- Anlagen
Photovoltaik- Anlagen wandeln Sonnenstrahlen in elektrische Energie um. Dabei wird aus dem auftreffenden Licht, durch den photoelektrischen Effekt der Solarzellen, Gleichstrom erzeugt.
Gefahren :
Gefahr der Brandausbreitung
Solaranlagen und ihre Komponenten unterliegen keiner bauaufsichtlichen Zulassung. Das Brandverhalten ist daher schwer einzuschätzen. Bei großer Ausdehnung einer Solaranlage auf der Dachfläche kann der Zugang zur Dachhaut möglicherweise erschwert werden. Eine Überbrückung von Brandabschnitten (z.B. Brandwände) durch die Anlage kann zur Brandausbreitung beitragen.
Gefahr des Einsturzes / Herabfallen von Anlagenteilen
Im Brandfall kann durch Erhitzen und/oder auftreffendes Löschwasser Verbundglas bersten und herabfallen. Durch Freibrennen der Unterkonstruktionen ist der Absturz ganzer Module möglich.
Gefahr der Entstehung von Atemgiften
Bei einem Brand mit Beteiligung einer Solaranlage, muss grundsätzlich mit der Freisetzung toxischer Verbrennungsprodukte gerechnet werden. Die freigesetzten Atemgifte unterscheiden sich nicht signifikant von Atemgiften die bei einem Wohnungsbrand auftreten.
Gefahr durch Elektrizität
Von fachlich richtig installierten und unbeschädigten Photovoltaik- Anlagen geht keine Gefahr für Menschen aus. Eine Gefährdung durch Elektrizität ist durch beschädigte Anlagenkomponenten, inkl. der elektrischen Leitungen(Isolationsschäden), zu beachten. Bei Anlagen auf Privathäusern wird von einer Spannung bis 1000 Volt Gleichspannung ausgegangen. Eine elektrische Gefährdung besteht bei Gleichstromsystemen (DC) ab einer Berührungsspannung von 120 Volt. Dies bedeutet für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz, dass ein Mindestabstand zu spannungsführenden Teilen von einem Meter einzuhalten ist. Bei der Abgabe von Wasser über Strahlrohre mit Sprühstrahl ist ebenso ein Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten.
Gefahr heißer Flüssigkeit
Bei Solarthermie- Anlagen besteht die Gefahr des Auslaufens des Wärmeübertragungsmediums (Wasser- Glycol- Gemisch). Je nach Kollektor beträgt die Betriebstemperatur des Gemisches über 100 Grad Celsius.
Unter Beachtung der genannten Gefahren, der Einhaltung von Sicherheitsabständen und Unfallverhütungsvorschriften, sind Einsätze an und in Gebäuden mit Solarthermie- Photovoltaikanlagen für die Feuerwehren beherrschbar.
Jeder Anlagenbetreiber sollte sich mit seiner Anlage auseinandersetzen.
Die Lage der Bestandteile (z.B. Wechselrichter) im, bzw. am Gebäude, müssen bekannt sein, damit im Einsatzfall Einsatzkräfte präzise informiert werden können.
Häufige Fragen und ihre aktuellen Antworten sind unter
www.solarwirtschaft.de/brandvorbeugung zu finden.